Vom Kurhotel Tödi zur KLL und PSWL

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Das Kurhotel Tödi im Tierfehd, Linthal im Kt. Glarus wurde im Jahr 1863 gebaut.

Richard, Traugott: Hôtel Tödi, Linthal, ca. 1880. Im Hintergrund: Seilbansaft. Namenszug auf Gebäude: Kuranstalt & Gasthof zum Tödi (Ans_07066, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000256666)

Es liegt am Weg zur 1 km entfernten Pantenbrücke. Im Hotel Tödi logierte vor mehr als 100 Jahren auch ein Schriftsteller Namens Karl Kraus (NZZ). Von ihm soll offensichtlich das Zitat stammen:

Man ist erst richtig gesund, wenn man wieder das tun kann, was einem schadet.

Grossmann, Heinrich: Linthal, Patenbrücke am Weg zur Sandalp, ca. 1902 (Hs_1360-0550-001-F, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000068608)

Das Kraftwerk Linth-Limmern in Linthal Kt. Glarus ist von 1957-1968 gebaut worden. Im Bildarchiv sind Dutzende Bilder veröffentlicht, die bekanntesten sind wohl diese mit den Züri Trams. Zum Transport von Personen durch einen 3 km langen Stollen zur Staumauer Limmern wurden ausgediente Zürcher Trams benutzt.

Baumann, Heinz: Stollentram beim Bau der Linth-Limmern-Kraftwerke, 07.10.1960 (Com_M09-0149-0003, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000252428)

Das Hochdruck-Speicherkraftwerk nutzt 23 Wasserfassungen und hat eine maximale Leistung von 340 MW. Die Hauptanlagen des KW befinden sich im sogenannten Tierfehd. Turbinen und Generatoren in Felsenkavernen. Aussen sind im Tierfehd nur das Ausgleichsbecken, Schaltanlagen und Kommandozentrale zu sehen und prägen heute die Gegend.

Friedli, Werner: Linthal, Tierfehd, Anlagen für das KW Linth-Limmern im Bau, 12.05.1964 (LBS_H1-024200, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000365451) oder auf sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/contribute/17519
Screenshot aus sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/contribute/17519

2005-2009 wurde für 100 Millionen das Pumpwerk NESTIL (Neues Speicherwerk Tierfehd Linthal) gebaut, mit dem das Wasser der Ausgleichsbecken im Tierfehd in den 1000 m höher gelegenen Stausee Limmern gepumpt wird, die Leistung beträgt 110 MW.

Walter Zweifel, 26.12.2008 (Privatbesitz)

2009-2017 wurde das Jahrhundertwerk Linthal 2015 für 2,1 Milliarden CHF gebaut, es war seinerzeit nebst der NEAT die zweitgrösste Baustelle der Schweiz. Es ist ein Pumpspeicherwerk, das den Muttsee als oberen Speicher benutzt und den Limmernsee als Zwischenspeicher. Die vier Turbinen mit einer Gesamtleistung von 1000 MW befinden sich in Felskavernen, die unterirdisch durch eine Standseilbahn vom Tierfehd erreichbar sind. Mit einem vollen Muttsee können die vier Generatoren 35 Stunden lang Strom produzieren. Als Vergleich: das KKW Leibstadt mit einer ungefähr gleichen Leistung kann mit den Brennstäben im Reaktor vier Jahre (35’040 Stunden) lang Strom erzeugen!

Im Zuge von Linthal 2015 ist ein zweites Ausgleichsbecken und eine gedeckte Schaltanlage gebaut worden, das die Gegend nochmals nachhaltig veränderte.

Photoglob Zürich: Nach der Pantenbrücke, 1890-1900 (Library of Congress, https://lccn.loc.gov/2001702465) oder auf sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/visit/192
Screenshot aus sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/visit/192

Die Gegend um Limmern/Tödi weist schweizweit eine Besonderheit auf. Auf eine vertikale Distanz von nur 8 km, Bahnhof Linthal 650 m ü. M., bis Tödi 3613 m ü. M. beträgt der Höhenunterschied fast 3’000 Meter, was auch die hochaufragenden, senkrechten Wände im Tierfehd erklären. Auch ein Vorteil für das Kraftwerk, die Druckrohre konnten möglichst kurz gehalten werden. Heute nennen sich die Kraftwerkanlagen Pumpspeicherwerk Limmern, PSWL, mit einer max. Leistung von ca. 1500 MW.

Drohnenaufnahme von Walter Zweifel, 20.09.2019 (Privatbesitz)

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Richard, Traugott: Hôtel Tödi, Linthal, ca. 1880. Im Hintergrund: Seilbansaft. Namenszug auf Gebäude: Kuranstalt & Gasthof zum Tödi (Ans_07066, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000256666)

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