Infolge einer Strassensanierung und Bau eines Trottiors durch das Dorf Diesbach (GL) (siehe Blogpost vom 3. Mai 2021) wurden mehrere Häuser abgebrochen und zwei verschoben, eines um 6 Meter und das andere ca. 100 Meter.
Aus dem Neujahrsboten für das Glarner Hinterland 1979, Chronist Paul Streiff schreibt: „Diesbach im Umbruch!“ Unter dieses Motto stellte der Gemeindepräsident seine Einleitung zu den Gemeindeversammlungen vom 2. Juni 1978. Tatsächlich hat sich das Dorfbild durch verschiedene Hausabbrüche wie durch die Erstellung des Trottoirs verändert. Damit im Zusammenhang standen auch einige Traktanden der Einwohnergemeinde. Wohl noch selten galt es für unsere kleine Gemeinde so viele Entscheidungen von schwerwiegender Tragweite zu fällen. Dass dies fast diskussionslos geschah, stellt den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern ein gutes Zeugnis für ihre Weitsicht aus.
Viel Volk aus dem ganzen Kanton fand sich am 10. April 1978 in Diesbach ein, um einer spektakulären Hausverschiebung beizuwohnen. Die „Fridolinsruh“ sollte dem Trottoir weichen und, weil die Besitzer sie erhalten wollten, eine ansehnliche Reise hinauf ins „Bürgli“ antreten.
Die Diskussionen darüber, ob das Haus diesen Transport überstehen werde oder nicht, erhitzten die Gemüter. Ein Handwerker wollte dem Chronisten vor dem Haus garantieren, dass dieses wie ein Kartenhaus zusammenbrechen werde! Irrtum S…!! (Samuel hiess er, er war auch dem Schreibenden bekannt.)
Vom gleichen Standort, auch die Fernsehantennen haben sich geändert…
Damals gab es noch einen Coop-Laden…
… heute gibt es nicht einen einzigen Laden mehr in Diesbach!
Heutiger Standort im sogenannten Rabenhoschet, umgeben von Neubauten.
Die Firma Marti AG, Matt, entledigte sich der interessanten Aufgabe mit Bravour, und heute, nachdem das Haus noch durch den Maler behandelt wurde, macht sich die „Fridolinsruh“ an ihrem neuen Standort ganz gut.
Und heute…
… steht das Haus leider leer, die Umgebung verwildert. Schade um das schöne Chalet!
Im Zuge der Strassensanierungen ist ein weiteres Haus verschoben worden, aber nur ein paar Meter. Es handelt sich um das sogenannte Thomas Leglerhaus.
Es ist das Geburtshaus von Thomas Legler (1782-1835), Offizier an der Beresina.
Der Russland-Feldzug von Napoleon endete 1812 mit der Schlacht an der Beresina mit einem Debakel. Während drei Tagen halfen auch Schweizer Soldaten die Russen zurückzuhalten, bis die zurückweichende französische Armee die Beresina überqueren konnte. Dabei soll Thomas Legler das Lied „Unser Leben gleicht der Reise Eines Wandrers in der Nacht“ am 28. November 1812 angestimmt haben („Die Nachtreise“), das später zum Gedenken dieser Schweizer Soldaten als „Beresinalied“ entstand.
„Das Beresinalied“, Text: Ludwig Giske (1761-1833), Melodie: Johann Imanuel Müller (1774-1839) (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Beresinalied)
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Vollständige Bildinformationen
Sonderegger, Christof: Diesbach, Hausverschiebung, 1978. Reportage mit 104 Bildern (Auswahl digitalisiert, keine zusätzlichen Motive vorhanden) (Com_L27-0180-0001-0003, http://doi.org/10.3932/ethz-a-001259620)
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