Am 1. Mai 1962 herrschte Aufregung in Zürich! Der französische Filmstar Jean-Paul Belmondo – Bébel – war in der Stadt, um seinen neuen Film „Cartouche“ im Rahmen einer Galavorstellung im Kino „Apollo“ vorzustellen. Unser Anonym und Camille Bamert haben in Co-Produktion, unabhängig voneinander, die Comet-Reportage mit 31 digitalisierten Bildern genauer beschrieben und datiert. Anonym hat die Personen und genauen Ortsangaben geliefert, Camille Bamert hat das Datum herausgefunden.
Die Bilder finden sich mit dem Bildcode-String Com_L11-0108 auf E-Pics Bildarchiv.
Die NZZ schreibt am 2. Mai 1962 in der 3. Ausgabe folgendes:
Am Dienstagnachmittag kamen der junge französische Regisseur Philippe de Broca, dessen Degen- und Diebesfilm „Cartouche“ zurzeit im Kino Apollo aufgeführt wird, und der Darsteller des Helden dieses Films, Jean-Paul Belmondo, nach Zürich. Sie benutzten den Feiertag des 1. Mai, während welchem in Paris die Dreharbeiten zu neuen Filmen ruhten, für den Abstecher an die Limmat. Daß sie hier, von einem Volk, dessen Ruf, nüchtern zu sein, auch in Paris umgeht, mit Jubel und Herzlichkeit empfangen wurden, hat sie natürlich verwundert. Aber sie ließen sich den Jubel gefallen, und Jean-Paul Beimondo, der eigenwillige Schauspieler, der zum Star des französischen Films geworden ist, mußte sich sogar weit mehr noch gefallen lassen: von der Menge, die sieh nach der abendlichen Galavorstellung vor dem Kino versammelte, wurde er, auf die Schultern gehoben und durch die Straßen getragen, so begeistert gefeiert, daß es ihm Spaß machte, mit Bajasserien zu danken.
Weiter schreibt die NZZ:
Belmondo ist ein Komödiant, der, wo er steht und geht, zu Späßen aufgelegt ist, im Garten der Villa des Zürcher Gastgebers sich auf dem Trampolin produziert, im Niederdorf von Lokal zu Lokal zieht und zu seinem Vergnügen überall sogleich erkannt wird, in einer Kutsche, eskortiert von Rokokosoldaten und begrüßt von Fanfaren, sechsspännig beim Kino vorfährt, mit ironischer Laune Autogramme schreibt, aus den Händen seiner Verehrer sieh schließlich auf eine Parkveibottafel an der Badenerstraße rettet und sich von dort herab, bäuchlings über der Tafel hängend, mit einer eleganten Handbewegung freundlich und frech verabschiedet. Der junge Schauspieler, der so faszinierend Rebellen mimt, erfährt, wie Rebellion zum Ruhm führt.
Dieses Porträt sowie zwei weitere Bilder dieser Reportage werden übrigens unter anderem auch im deutschen Wikipedia-Artikel über Jean-Paul Belmondo genutzt. Das freut uns natürlich auch sehr.
Und hier noch das Trampolin.
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Vollständige Bildinformationen
Comet Photo AG: Jean-Paul Belmondo umringt von Fans und gibt Autogramme in Zürich, 1.5.1962. Kanzleistrasse, vis-à-vis Einmündung St. Jakobsstrasse (Com_L11-0108-0007-0005, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000870653)
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