Kürzlich hat uns Josef Holzmüller, ein ehemaliger Lokführer (86), der in Selzthal mit den Dampflokomotiven gefahren ist, darauf aufmerksam gemacht, dass die Zuordnung folgender Bilder zu Hieflau nicht stimmig ist.
Die Sprache ist hier von der folgenden kleinen Bilderserie SIK_01-004083 bis SIK_01-004092, die auf der Südosteuropareise 1968 entstanden sind. Der Originaltitel der Bilder lautet: „Hieflau, OeBB Dampfdepot“. Die Bilder finden Sie auf E-Pics Bildarchiv, geben Sie den Bildcodestring SIK_01-00408 resp. SIK_01-00409 ein.
Im Weiteren schreibt Josef Holzmüller folgenden ausführlichen Kommentar zu diesen Bildern.
„Die Bilder zeigen eindeutig, dass es die Zugförderstelle I in Selzthal ist, wo die 52er Dampfloks zu sehen sind und nicht das Heizhaus Hieflau. Das ist auch belegt durch ein Bild einer E-Lok der Reihe 1089, die nie in Hieflau stationiert waren und der Schnee-Dampfschleuder. Da wäre die Drehscheibe auch zu klein gewesen, um sie in ein Schuppen einfahren lassen zu können.“
„Die Beschreibung für Hieflau wäre an sich richtig, nur war der Rundschuppen des Heizhauses keine Abstellkammer für alte Lokomotiven, sondern ein Schuppen, wo Lokomotiven der Reihe 86, die kürzer sind als die 52 er, und so auch über die Drehscheibe zu den einzelnen Ständen abgestellt werden konnte. Darin befand sich auch die Werkstätte, in der die Lokomotiven der Reihe 86 repariert wurden.“
„Die Zugförderungsstelle I ist in Österreich in der Steiermark und ist der Ort, wo 4 Eisenbahnlinien zusammen kommen. Aus dem Osten ist es die Kronprinz Rodolfbahn (1872) von St.Valentin über Hieflau kommend, die dann in Süden Richtung St Michael (GRAZ-Villach) dann weitergeführt wird. Von Westen kommt die Kaiserin Elisabeth-Bahn von Bischofshofen (1875) her und dann vom Norden ist es die Pyhrnbahn als letzte gebaute Strecke (1906), die durch einen Tunnel aus Richtung Linz geführt wird.“
„In der Zugföderungsstelle I Selzthal war auch eine besonders ausgestattete Dampflokomotive der Reihe 52, die zum Zwecke der Überprüfung der angelieferten Kohle und deren Brauchbarkeit und der daraus abgeleiteten Bezahlung, beheimatet. Mit dieser als Brennstoffversuchslok 52.4364 bezeichneten Lokomotive bin ich als letzter noch lebender Lokführer 5 Jahre lang bis 1973 gefahren.“
„Über diese Lok und deren Zweck habe ich als Mitautor in einem Buch: Drehscheibe Selzthal, Schienenwege der Steirischen Erzes von Eisenerz nach Linz und Donawitz einen Beitrag geschrieben. Das Buch ist leider vergriffen und bei mir nur mehr in den einzelnen Abschnitten gegliedert auf DVD zusammen mit einer Überprüfungsfahrt von Selzthal nach Eisenerz und zurück vorhanden. Auf der Suche nach Bildern, die die Brennstoffversuchslok 52.4364 betreffen, bin ich immer wieder erstaunt, wo Bilder von dieser Lok zu finden sind. Was mir leider nicht geglückt ist, das Betriebsbuch dieser Lok zu bekommen. (…)“
„Zum guten Schluss: 1987 haben wir hier in Selzthal 150 Jahre Eisenbahn gefeiert. Da wurde von der Gewerkschaft der Ortsgruppe Selzthal eine Festschrift gestaltet, das alle Fachbereiche umfasst. (…) Darunter auch die Zugförderungsstelle Selzthal. (…)“
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Vollständige Bildinformationen
Bärtschi, Hans-Peter: Selzthal, Zugförderstelle I, 78er und 52er Giesl, 11.07.1968-31.07.1968 (SIK_01-004089, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000593945)
Es muss ein seltener Genuss sein, wenn sich auch aus dem Ausland so alte kompetente Zeitzeugen melden 🙂 .:-)