Transporte von Statoren, Rotoren und Transformatoren

Lesezeit: 4 Min.

„Maschinenfabrik Oerlikon, Stator-Hälfte 90 Tonnen, für den grössten Einphasen-Bahn-Generator der Welt für SBB-Kraftwerk Göschenen“ mit dieser Tafel reiste das erste Kraftwerks-Grossteil von Zürich nach Göschenen. Die auf Spezialstransporte spezialisierte Firma Welti-Furrer hat auch diese „spektakulären“ Grosstransporte durchgeführt. Die Statorenhälfte 1959, den Rotor der Maschinenfabrik Oerlikon im Jahr 1960 und den Transformator der Firma Sécheron aus Genf dann im Jahr 1959.

Eugen Rippstein und Anton Heer ist es zu verdanken, dass die einzelnen Bilder einen aussagekräftigen Titel bekommen haben und dass die Bilder nun in einer logischen Reihenfolge sortiert sind. Die alten Bildcodes liefen von Ans_11610 bis 11627. Neu finden Sie die Bilder gebündelt mit dem Bildcode-String Ans_11610 wie gewohnt auf unserer Bilddatenbank E-Pics Bildarchiv Online.

Exemplarisch seien die Transporte mit der Statorenhäfte nachgezeichnet.

Unbekannt: Bahnhof Göschenen, Statorhälfte beim Umlad von Bahn- auf Strassentransport mit dem Portalkran auf den Verladegleisen, 1959 (Ans_11610-01, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000992171)
Unbekannt: Bahnhof Göschenen, Statorhälfte beim Umlad von Bahn- auf Strassentransport, 1959 (Ans_11610-02, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000992160)
Unbekannt: Bahnhof Göschenen, Statorhälfte beim Umlad von Bahn- auf Strassentransport mit dem Portalkran auf den Verladegleisen, 1959 (Ans_11610-03, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000992177)
Unbekannt: Göschenen, Strassentransport der Statorhälfte zwischen Bahnhof und Kraftwerk Göschenen, 1959 (Ans_11610-04, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000992163)

Eugen Rippstein hat folgendes Bild nochmals genauer angeschaut und kommt zu folgendem Schluss:

„Das verwirrende Gleis im Vordergrund ist kein Bahngleis, das ist das Gleis für den Baustellenkran. Diese niedrigen Puffer wären untauglich für einen Bahnwagen (siehe auch den Puffer für den Portalkran auf Bild Ans_11610-01). Dieses Gleis muss immer absolut eben verlegt werden, darum diese provisorische Konstruktion. Damit bin ich sicher dass das Tor die damalige Einfahrt ins Kraftwerksgebäude ist. Das Bild zeigt also die Einfahrt der Statorhälfte ins Kraftwerksgebäude.

Unbekannt: Göschenen, Einfahrt der Statorhälfte ins Kraftwerksgebäude, 1959 (Ans_11610-05, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000992180)

Eugen Rippstein liefert zum obigen Bild weitere Kontextinformationen: „Der grösste Einphasen-Bahnstromgenerator. Wo liegen die Unterschiede zum üblichen dreiphasigen Drehstrom-Netz?

  1. Die Schweiz hat sich schon sehr früh um die Elektrifizierung der Bahnen gekümmert. Es musste Wechselstrom sein, denn nur dieser kann mit hoher Spannung über lange Leitungen transportiert und dann in der Lokomotive wieder auf eine tiefere Spannung transformiert werden, für diese sich Motoren bauen lassen.
  2. Schon zwischen 1906 und 1909 wurden Versuche mit elektrischen Lokomotiven auf der Strecke Seebach – Wettingen gemacht, das führte dann auch schon früh zur Festlegung des heutigen Bahnstromsystems.
  3. Das Drehstromsystem kam für die Bahnen nicht infrage, sonst hätte man zwei Fahrdrähte (+ Schiene als dritter Leiter) aufhängen müssen, siehe Bahn aufs Jungfraujoch. So wurde das Einphasensystem (Fahrleitung + Schiene als zweiter Leiter) festgelegt.
  4. Die Wechselfrequenz 50 Hz (= 50 Polwechsel pro Sekunde) war für die damals (ohne Elektronik) mögliche Konstruktion starker Elektromotoren nicht brauchbar. So hat man damals diese Wechselfrequenz auf 16 2/3 Hz ( 1/3 von 50 Hz) reduziert. Dies wäre für heutige Lokomotiven nicht mehr nötig, aber ein Umbau wäre viel zu kostspielig.“
Unbekannt: Kraftwerk Göschenen, Ablad der Statorhälfte, 1959 (Ans_11610-06, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000992169)
Unbekannt: Kraftwerk Göschenen, Ablad einer Statorhälfte, 1959 (Ans_11610-07, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000992168)
Unbekannt: Kraftwerk Göschenen, Ablad der Statorhälfte, 1959 (Ans_11610-08, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000992175)

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Vollständige Bildinformationen

Unbekannt: Göschenen, Strassentransport des Transformators auf der Strasse vom Bahnhof Göschenen zum Kraftwerk, 1961. Transporte der Firma A. Welti-Furrer AG für das Kraftwerk Göschenen, 1959-1961. Sammlung mit 18 Bildern (alle digitalisiert) (Ans_11610-17, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000992170)

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DOI Link: https://doi.org/10.35016/ethz-cs-11357-de

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4 Kommentare

  1. August Berlinger
    Tuesday, 14. April 2020
    Antworten

    Die obigen Bilder gehören – nebst dem Trafo-Transport – mindestens drei verschiedenen Transporten an.
    Ans_11610-01 kann, muss aber nicht zu den Bildern Ans_11610-04 und Ans_11610-05 gehören – es gibt keinen Grund, warum eine Ladung, die per Bahn unbedeckt transportiert wurde, auf der Strasse bedeckt geführt wird.
    Ans_11610-02 und Ans_11610-03 haben einen ganz anderen Tiefladeträger/Rollbockauflieger wie die vorgenannten Bilder. Auch sind beim Ladegut keine Wicklungen sichtbar, sondern nur leere Stahlplatten. Entweder handelt es sich um ein Verschalungsteil (oben), oder um ein Geno-Lager (unten).
    Bei Ans_11610-06 und Ans_11610-07 handelt es sich nochmals um einen anderen Transport, nicht nur weil das Ladegut umgekert aufgepackt ist, sondern weil wieder ein anderer Tiefladeträger/Rollbockauflieger zum Einsatz kam.
    Ich kann leider nicht mehr Details liefern, weil einmal mehr die ETH-Zoom-Funktion streikt 🙁
    Viel Vergnügen beim weiteren „Ausbeineln“.

  2. August Berlinger
    Tuesday, 14. April 2020
    Antworten

    Die obigen Bilder gehören – nebst dem Trafo-Transport – mindestens drei verschiedenen Transporten an.
    Ans_11610-01 kann, muss aber nicht zu den Bildern Ans_11610-04 und Ans_11610-05 gehören – es gibt keinen Grund, warum eine Ladung, die per Bahn unbedeckt transportiert wurde, auf der Strasse bedeckt geführt wird.
    Ans_11610-02 und Ans_11610-03 haben einen ganz anderen Tiefladeträger/Rollbockauflieger wie die vorgenannten Bilder. Auch sind beim Ladegut keine Wicklungen sichtbar, sondern nur leere Stahlplatten. Entweder handelt es sich um ein Verschalungsteil (oben), oder um ein Geno-Lager (unten).
    Bei Ans_11610-06 und Ans_11610-07 handelt es sich nochmals um einen anderen Transport, nicht nur weil das Ladegut umgekert aufgepackt ist, sondern weil wieder ein anderer Tiefladeträger/Rollbockauflieger zum Einsatz kam.
    Ich kann leider nicht mehr Details liefern, weil einmal mehr die ETH-Zoom-Funktion streikt 🙁
    Viel Vergnügen beim weiteren „Ausbeineln“.

  3. August Berlinger
    Tuesday, 14. April 2020
    Antworten

    Die obigen Bilder gehören – nebst dem Trafo-Transport – mindestens drei verschiedenen Transporten an.
    Ans_11610-01 kann, muss aber nicht zu den Bildern Ans_11610-04 und Ans_11610-05 gehören – es gibt keinen Grund, warum eine Ladung, die per Bahn unbedeckt transportiert wurde, auf der Strasse bedeckt geführt wird.
    Ans_11610-02 und Ans_11610-03 haben einen ganz anderen Tiefladeträger/Rollbockauflieger wie die vorgenannten Bilder. Auch sind beim Ladegut keine Wicklungen sichtbar, sondern nur leere Stahlplatten. Entweder handelt es sich um ein Verschalungsteil (oben), oder um ein Geno-Lager (unten).
    Bei Ans_11610-06 und Ans_11610-07 handelt es sich nochmals um einen anderen Transport, nicht nur weil das Ladegut umgekert aufgepackt ist, sondern weil wieder ein anderer Tiefladeträger/Rollbockauflieger zum Einsatz kam.
    Ich kann leider nicht mehr Details liefern, weil einmal mehr die ETH-Zoom-Funktion streikt.
    Viel Spass beim „Ausbeineln“.

  4. Eugen Rippstein
    Wednesday, 6. May 2020
    Antworten

    Kommentar zum Beitrag von August Berlinger vom 14.4.2020
    Das Kraftwerk verfügt über
    3 Generatoren 1 Phasen Wechselstrom 16 2/3 Hz
    3 Generatoren 3 Phasen Wechselstrom 50 Hz.
    Beim genauen hinsehen erkennt man die beiden Rotortypen.
    Jede dieser Maschinen besteht aus Rotor, 2 Statorhälften und allenfalls Verschalungen. Die Maschinen sind senkrecht im Gebäude eingebaut..In einem Film des Kraftwerks sieht man solche Verschalungen im 1. UG, wo sich die Generatoren befinden.
    Diese Maschinenteile wurden wohl mit einem oder wenigen Zügen der SBB nach Göschenen gebracht. Die Bilder zeigen jeweils den Transport der einzelnen Teile vom Bahnhof Göschenen durch das enge Dorf zum Kraftwerk etwas oberhalb des Dorfes. Für einige Teile wurden dem Träger des Bahnwagens Strassenradsätze untergeschoben. andere wurden auf einen Tieflader umgeladen.
    Viele Grüsse
    Eugen Rippstein

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