Der Torfstecher und Pfahlbauforscher von Wetzikon

Lesezeit: 4 Min.

Das Bild, um das es heute geht, war ursprünglich mit „Moorstecher am Greifensee“ betitelt. Letzte Woche erhielten wir von Irene Tobler präzisere Angaben: „Pfahlbauforscher Jakob Messikommer (1828-1917) im Forschungsgebiet Pfahlbauten Robenhausen-Wetzikon“.

Irene Tobler ist die Fachstellenleiterin Archiv Ortsgeschichte der Stadt Wetzikon und uns nicht ganz unbekannt. Wir fragten also nach, ob sie noch weiterführende Informationen zum Thema Messikommer hat. Und sie hat. Denn Irene Tobler und das Archiv Ortsgeschichte betreuen auch die Wetzipedia.ch, Wie der Name schon sagt, eine der Wikipedia nachempfundene Wissensplattform der Stadt Wetzikon. Ausserdem gibt es dazu auch einen Twitteraccount @Wetzipedia. 

„Messikommer ist sozusagen unser wichtigster ‚Promi‘ in Wetzikon. Er erhielt 1893 von der philosophischen Fakultät der Universität Zürich am 29. April einen Ehrendoktortitel in Würdigung seiner vieljährigen Verdienste um die prähistorische Forschung.“

Der Landwirt, Forscher, Chronist und auch Dichter Messikommer war vielseitig begabt. Als Bauer hat er in seinen frühen Schaffensjahren im Riedland im Himmerich jährlich 30-40 Fuder Torf gestochen. Zu jener Zeit leitete er bereits auch Grabungen, z. B. die Grabungen nach Schiefer im Schöneichgebiet im Jahr 1857. Aufgrund seiner Forschungen entstand später das Schieferkohlebergwerk im Schöneich. 

Ein Jahr später, im Februar 1858, stiess Jakob Messikommer bei niedrigem Wasserstand des Sees beim Graben auf Pfähle – er entdeckte den Pfahlbau Robenhausen.

Hier die genaue Chronologie in Bezug auf die Grabungen in Robenhausen.

  • 1858, 2. Februar Bei der Korrektion des Aabaches werden Pfähle entdeckt. Die Entdeckung der Pfahlbauer von Robenhausen.
  • 1859 Im Torf werden verkohlte Textilreste entdeckt.
  • 1860 Funde von Steinbeilen im Untersee.
  • 1861 Jakob Messikommer wird vom neu gegründeten Historischen Verein Thurgau beauftragt Untersuchungen der Pfahlbauten am Untersee zu leiten.
  • 1862 Bei Grabungen in Niederwil bei Frauenfeld im Auftrag des Historischen Verein Thurgau findet Messikommer ganze Hüttenboden, Steinbeile und verkohlte Textilien.
  • 1863 Messikommer kauft weiteres Terrain im Riet von Robenhausen. Im folgenden Jahr kommen hier interessante Funde zum Vorschein.

Alle Informationen zu Leben und Werk dieses wichtigen Pfahlbaufoschers, Jakob Messikommer, und zu seinem Sohn Heinrich Messikommer finden sich selbstverständlich auch auf der Wetzipedia.ch. Dort sind auch Fotografien wie Porträts, der Familie oder zu den Grabungen zu finden. Dasselbe Bild ist dort ebenfalls publiziert, dort zusätzlich mit einer Widmung von Wessikommer.

Aus: Wetzipedia / Von: Fritz Wiesendanger †1917, Fotograf Wetzikon / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.5 CH / Link: https://www.wetzipedia.ch/index.php/Datei:1Jakob_Messikommer_mit_Widmung_Vorderseite.jpg

Das Fundgebiet von Messikommer liegt an der Aa in Robenhausen, wo auch ein Gedenkstein platziert ist (Karte). Der Gedenkstein wurde von Leo Wehrli fotografiert.

Wehrli, Leo: Messikommer-Denkstein im Robenhauser Ried, 1947. Denkstein zu Ehren von Jakob Messikommer, der die Pfahlbauten am Pfäffikersee erforschte (Dia_247-14860, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000086293)
Wehrli, Leo: Messikommer-Denkstein im Robenhauser Ried, 1947. Denkstein zu Ehren von Jakob Messikommer, der die Pfahlbauten am Pfäffikersee erforschte (Dia_247-14861, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000086294)

Bei Wehrli finden sich ausserdem zwei Porträts von Messikommer, die er aus einer Publikation abfotografiert hat.

Wehrli, Leo: Dr. h. c. Jakob Messikommer, 1947. Gestorben 1917, Altertumsforscher (Dia_247-14865, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000086297)

11. Weltkulturstätte der Schweiz

Heute gehört Wetzikon/Robenhausen zum UNESCO Welterbe. Von den 111 Pfahlbaustätten im Alpenraum. befinden sich allein 56 Stück in der Schweiz. Am Pfäffikersee ist die Fundstelle Wetzikon/Robenhausen (Furtacker) herausragend. Damit gehört sie seit 2011 zur elften Weltkulturstätte der Schweiz. Derzeit wird das 10-jährige Jubiläum gefeiert.

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Vollständige Bildinformationen

Wiesendanger, Fritz: Pfahlbauforscher Jakob Messikommer (1828-1917) im Forschungsgebiet Pfahlbauten Robenhausen-Wetzikon, 1860-1870 (Ans_06145, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000226842)

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DOI Link: https://doi.org/10.35016/ethz-cs-18332-de

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