Die Zürcher Bibliothek mit englischem Buchbestand, die wir vorletzten Montag suchten (Blogpost), wurde noch nicht identifiziert. Erste Hinweise sind eingegangen:
Auf Twitter wurde gemutmasst, ob es die Bibliothek des Englischen Seminars oder das Sozialarchiv sein könnte.
Koni Kreis entdeckte im folgenden Bild rechts (!) die “Fassade des Kunsthauses am Heimplatz in Zürich. Die Bibliothek muss also irgendwo in der Nachbarschaft des Schauspielhauses am Pfauen existiert haben.” Dieser Hinweis scheint für die weitere Spurensuche interessant zu sein…
In derselben Serie konnten bereits die Pestalozzibibliothek, heute PBZ Zürich, identifiziert werden. Und zwar von unserem Anonymus.
Weitere Zürcher Bibliotheken
Dann haben wir in derselben Serie noch weitere Bibliotheken. Die folgende Magazinaufnahme dürfte wohl in der Zentralbibliothek Zürich entstanden sein?
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Gerber, Hans: Zürich, Zähringerstr. 17, Pestalozzi-Bibliothek, Lesesaal, 1965 (Com_L14-0271-0004-0004, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000900823)
Ich vermute, dass es sich bei der Bibliothek mit englischer Literatur um die Central English Library, die englische Leihbibliothek an der Rämistraße 34 (Pfauen), handelt.
Was aus der Bibliothek geworden ist, ist mir allerdings nicht klar. Wenn man etwas aber nicht mehr googlen kann, dann sieht es nicht mehr gut aus…
Spannend! Wie sind Sie auf diese – tatsächlich nicht mehr googlebare – Bibliothek gekommen? Könnte man auf anderen Wegen recherchieren?
Also das ging so:
Aufgrund der beobachteten Fassade des Kunsthauses ging ich davon aus, dass die englische Bibliothek irgendwo am Heimplatz in der Nähe des Schauspielhauses angesiedelt gewesen sein musste. Die Fensterformen auf den Bildarchivbildern und auf heutigen StreetView-Aufnahmen passten auch zusammen. (Ein schwacher Beweis, aber er hielt das Lämpchen der Hoffnung am Brennen.)
Dann hielt ich es für möglich, dass das Englische Seminar der Uni Zürich in den Sechzigerjahren noch am Heimplatz einquartiert gewesen sein könnte. In den Siebzigern hatte ich es als Student schon an der Plattenstrasse erlebt.
Ich versuchte deshalb, die englische Bibliothek mit Ausdrücken wie “english library seminar zürich rämistrasse pfauen heimplatz” zu googlen. Als das nicht gelang, erinnerte ich mich an den ETH-Geheimtipp E-Periodica. Nach längerem Ausprobieren der halt nicht so präzisen Suchbegriffe fand ich einen einzigen Hinweis auf die Central English Library:
In den Nachrichten der Vereinigung Schweizerischer Bibliothekare, Band 46 (1970), Heft 3, auf Seite 120 wird die Bibliothek so beschrieben: Zürich: Central English Library. Die englische Leihbibliothek, Rämistraße 34 (Pfauen), 8001 Zürich […], ist eine reichhaltig angelegte, neuzeitliche Freihandbibliothek. Eine Stiftung von namhaften Schweizer und britischen Firmen zur Pflege der englischen Sprache, wird sie laufend durch den British Council mit einer wohlsortierten Auswahl neuster Ausgaben beliefert. […]
Zuletzt fand ich noch heraus, dass der British Council zu der Zeit ebenfalls an der Rämistrasse 34 ansässig war. Die Organisation bezeichnet sich ja selbst als “Grossbritanniens internationale Organisation für Kulturbeziehungen und Bildungschancen”.
So meine ich, dass mit der Central English Library alle Hinweise gut zueinander passen. Aber es wäre natürlich toll, wenn von irgendwo noch ein ausführlicher Artikel über diese Bibliothek auftauchen würde.
Weitere Infos aus dem guten alten Schweizerischen Handelsamtsblatt (wieder aus E-Periodica): Am 2. März 1966 wurde die Stiftung Central English Library eingetragen, am 7. Januar 1976 wurde sie aufgelöst. “Central English Library, in Zürich. Unter diesem Namen besteht auf Grund der öffentlichen Urkunde vom 10. Dezember 1965 eine Stiftung. Sie bezweckt den Betrieb einer Bibliothek von in englischer Sprache erschienenen Büchern, vornehmlich solchen über Literatur, Geschichte, wissenschaftliche Forschung und Wirtschaft.” Domizil der Stiftung: Rämistrasse 34, Zürich 1
Ah, wow, wie spannend! Das ist natürlich wieder schade, diese Infos und Recherche-Tipps in den Kommentaren weit unten “versauern” zu lassen. Daraus müssten wir einen Blogpost machen… Was meinst du?
Ach, ein Blogpost gibt immer so viel Arbeit. Dabei ist der Fall ja gelöst.
In e-newspaperarchives.ch habe ich jetzt noch einen Bericht über die very british Eröffnungsveranstaltung gefunden, die im Kunsthaus stattgefunden hat – dessen Fassade das Indiz zum Auffinden dieser Bibliothek war:
Aus Die Tat vom 2. Juni 1960:
“Am Montag fand im Vortragssaal des Zürcher Kunsthauses unter zahlreicher Beteiligung von Persönlichkeiten des kulturellen Lebens die offizielle Feier zur Eröffnung der neu gegründeten Central English Library statt. Als Gäste waren u. a. erschienen der britische Botschafter in Bern, Sir William Montagu-Pollock, mit Gemahlin, Regierungsrat Dr. W. König, Stadtpräsident Dr. E. Landolt und Rektor Prof. Dr. E. Straumann.”
Ja, das stimmt. Die Informationen sind hier schön zusammen, der Mehrwert eines extra Posts wäre also gering. Allerdings hat sich in der Zwischenzeit, dank deiner exzellenten Vorarbeit, einiges getan…! Wir berichten morgen also trotzdem nochmals und abschliessend über “Die Bibliotheken unserer Stadt”.