Thurbrücke bei Schwarzenbach

Lesezeit: 2 Min.

In den 1920er-Jahren förderten die SBB für den Eigenbedarf Rundschot­ter aus der Thur bei Schwarzenbach. Der einstige Kiesabbau war derart gründlich, dass das Flussbett auch heute noch weitgehend kiesfreie Felsformationen zeigt. Umfangreiche Feldbahn-Installationen unten am Thurufer und neben dem Stationsge­bäude sowie der im Bild erkennbare Schrägaufzug gehörten über Jahre zu den Gleisanlagen bei Schwarzen­bach. Die SBB-Station Schwarzenbach gewann durch den beträchtlichen Kiesumschlag erstmals an Bedeutung. Der Güterverkehr wurde im Lauf der Zeit vielfältiger und prägt auch heute das Bild des Bahnhofs an der Hauptlinie Winterthur-St. Gallen, seit Dezember 2013 ohne Personenver­kehr. Die einspurige Thurbrücke wurde 1855 in rationeller und kosten­sparender Elementbauweise erstellt und war bautechnisch vergleichbar mit den Übergängen über die Uze (Uzwil), die Glatt (Flawil/Gossau) und die Sitter (Winkeln/Bruggen). Im Hinblick auf den Doppelspuraus­bau und die Elektrifikation erfolgte der Ersatz dieser Brückenbauten im Zeitraum 1924 bis 1927.

Publiziert in: Eisenbahn-Amateur, 7/2023, S. 332.

In den 1920er-Jahren förderten die SBB für den Eigenbedarf Rundschot­ter aus der Thur bei Schwarzenbach...
Ans_05346-071-AL, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000093863

Einordnung

Für mich ist es ein schönes Beispiel, wie sich vorhandene “Faktenfragmente” durch Bilder ergänzen und präzisieren lassen. Am Ende steht eine interessante Geschichte. Recherchen zu meiner Publikation “Rorschach-St. Gallen-Winterthur” und zur Ortsgeschichte von Jonschwil brachten vor Jahren die Kiesförderung ans Licht – nur fehlten mir die Bilder. Der grosse Wert der ETH-Bildersammlung zeigt sich nach und nach…

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Vollständige Bildinformationen

Unbekannt: Alte Thurbrücke bei Schwarzenbach/Wil, 1925. Im Hintergrund: Rickenbach/TG, neben der Brücke: Schrägaufzug zur Kiesförderung aus der Thur (eine Trouvaille, denn von den Förderanlagen für Bahn-(Rund-)Schotter sind Bilder äusserst selten) (Ans_05346-071-AL, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000093863)

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DOI Link: https://doi.org/10.35016/ethz-cs-25393-en

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2 Comments

  1. August Berlinger
    Sunday, 9 July 2023
    Reply

    Eine Frage an Anton Heer:
    Links der Brücke am jenseitigen Uferabhang ist eine Kiesrutsche/Kieskännel zu sehen und darüber Kieshaufen. Ist da kiesiges Material in die Thur geleitet worden, um es dann gewaschen wieder herauszunehmen und mit dem Schrägaufzug hochzufördern?
    Ä schüüne Taag – August Berlinger

    • Anton Heer
      Sunday, 16 July 2023
      Reply

      Besten Dank für Ihre Anfrage. Ich sehe andere Zusammenhänge:
      Das Thurufer musste offenbar gesichert werden (erkennbare Verbauungen am Hangfuss). Die gut sichtbare Rinne dürfte eher mit der kontrollierten Entwässerung und dem Erosionsschutz im Zusammenhang stehen. Beim Kies- oder Sandhaufen kann es sich um Baumaterial für die Feldwege bzw. Güterstrasse über dem linken Ufer handeln.

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