Sie wussten mehr! Vielen Dank! Alle Bilder wurden bis 2. November 2016 identifiziert. 🙂 Zur Auflösung geht es hier, die Bilder finden Sie mit dem Bildcode-String PI_51-X.
Ein fragender Blick gen Himmel. Auch wir sind etwas ratlos! Wer ist dieser Mann? Handelt es sich um einen Fotografen? Das Photographische Institut der ETH Zürich hat im Jahr 1951 ein Interview mit diesem älteren, aber uns leider unbekannten Herrn dokumentiert. Auf den den Katalogkarten wurde kein Eintrag dazu gemacht. Wir tappen also komplett im Dunkeln!
Die Reportage umfasst 29 quadratische Mittelformat-Schwarz-Weiss-Bilder. Die Bilder lassen sich auf der Bilddatenbank ETH E-Pics Bildarchiv Online mit dem Bildcode-String PI_51-X aufrufen. In der Reporatge des Photographischen Institus der ETH Zürich gibt es Porträts des unbekannten Herrn, mehrere auf denen er mit einer Grossformatkamera posiert, und solche ohne. Die Interviewsituation zwischen ihm und einem Interviewer mit Mikrofon wird gezeigt. Das Interview fand in einem Garten statt. Ausserdem gibt es Ansichten eines Hauses, von aussen und innen. Ist es das Haus des interviewten Mannes?
Viele Indizien wie die Kamera, dass das Photographische Institut fotografiert hat, sprechen für die These, dass es sich beim Porträtierten um einen Profi-Fotografen handelt. Das Interieur des Hauses erweckt aus heutiger Sicht den Eindruck eines Museums. Der Porträtierte lässt sich denn auch immer mit seinem Mantel ablichten. Das spricht nicht gerade dafür, dass er bei sich zu Hause ist…
Wer erkennt diesen Mann?
Es gibt mehrere Bilder, auf den der unbekannte Mann abgelichtet ist.
Hier mit der Grossformatkamera (PI_51-X-0014, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000048598)
Das Interview im Garten (PI_51-X-0010, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000048594)
Der Interviewte, eine junge Dame im Hintergrund und der Interviewer (PI_51-X-0003, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000048587)
Wer erkennt dieses Haus?
Vom Haus, in dem das Interview wohl stattgefunden hat, gibt es mehrere Bilder, Aussenansichten und diverse Innenräume.
Steht dieses Haus in Zürich? (PI_51-X-0023, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000048607)
Der Blick in den Garten und ein Nebengebäude. Hat jemand eine Idee, wo das Haus stehen könnte? (PI_51-X-0024, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000048608)
Eine von mehreren Innenansichten. Ist das ein Museum? (PI_51-X-0029, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000048613)
Wie können Sie mitmachen?
Sind Sie zum ersten Mal auf diesem Blog und möchten Ihr Wissen gerne mit uns teilen, Sie wissen aber nicht wie? Dann lesen Sie die ersten Punkte in der Rubrik Mitmachen. Oder klicken Sie auf den DOI-Link in der Bildlegende, wenn Sie ein bestimmtes Bild vom Blogbeitrag direkt auf E-Pics ergänzen möchten. Sie können uns viel Handarbeit ersparen, wenn Sie Ihre E-Mails folgendermassen schreiben: Hans Muster: Fraumünster in Zürich.
Vollständige Bildinformationen
Photographisches Institut der ETH Zürich: Ohne Titel, 1951 (PI_51-X-0028, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000048612)
DOI Link: https://doi.org/10.35016/ethz-cs-1238-de
Wer ist dieser Mann?
Keine Antwort, aber eventuell einige Hinweise.
– Auf dem Bild PI_51-X-007 hat die das Interview führende Person mit dem karierten Veston ein Dokument in der linken Hand. Darauf ist ein Fotograf mit einer Atelierkamera zu sehen. Leider kann man auf der Foto mit der Internetauflösung den Text nicht erkennen, ev. geht dies auf dem Original.
– 1952 fand in Luzern die Weltausstellung der Photographie statt. Dazu gab es einen Ausstellungskatalog. Im Abschnitt über Theater – Photographie ist eine ähnliche Aufnahme enthalten. Ohne Original sind aber auch dort die Textangaben nicht leserlich. Dieses findet sich aber sicher in der ETH-Bibliothek.
– Auf den Innenaufnahmen gibt es sehr viele kleine Porträts an den Wänden. In Basel gab es eine ganze Fotografen-Dynastie Namens Höflinger von 1857 – 1991. Deren Nachlass ist im Staatsarchiv des Kantons Basel-Stadt (siehe http://www.staatsarchiv.bs.ch/archivgut/sammlungen/bildersammlung/ueberblick.html#page_section3_section10). Sie hatten als Spezilität solche Kleinporträts. Ich könnte mir vorstellen dass es sich bei der interviewten Person um Walter Höflinger handelt, der 1958 unerwartet starb.
Lieber Herr Heggli
Vielen Dank für Ihre wertvollen Hinweise, die wir weiterverfolgen werden. Wir haben bisher erst eine Spur aufgenommen, die noch nicht verifiziert wurde.
Herzlich
Nicole Graf
Dieser unbekannte Mann ist wirklich eine Knacknuss… Haben Sie weitere Hinweise aus der Crowd erhalten, die man weiterverfolgen könnte?
– Die Aufnahmen vom musealen Interieur (z.B. Pl_51-X-0003) sind wohl kaum im Haus an der Strasse (z.B. Pl_51-X-0023) gemacht worden. Interieur und Butzenscheiben passen nicht zum architektonischen Stil des Hauses. Durch das Fenster bei 0003 sieht man zudem ein barockes Gebäude.
– Ich vermute, dass die Aufnahmen vom Anbau im Garten (Pl_51-X-0024 und 0027) nicht die Rückseite des Hauses an der Strasse darstellen. Zum einen geht es mit der Anordnung der Bäume nicht auf und zum anderen stimmen Fensterläden und Dachformen nicht schlüssig überein.
– Am Haus an der Strasse (Pl_51-X-0023) ist an der Seitenfassade ein Schild angebracht. Kann man es im Original entziffern?
– Ob er kein Schweizer Fotograf war? Ich schätze ihn im Zeitpunkt der Aufnahme auf etwa 80 Jahre, d.h. er müsste ca. 1870 geboren sein. Meine Suche verlief bisher erfolglos.
Ich wüsste wirklich gerne, wer dieser Monsieur ist. Franzose würde doch noch passen, oder?
Vielen Dank für Ihre Hinweise.
Das Bild Pl_51-X-0023 werden wir nochmals im Original anschauen, der Scan ist doch ziemlich alt und nicht sehr hochauflösend.
Wir haben unterdessen von Sigi Heggli noch weitere Hinweise erhalten, den wir weiter verfolgt haben, bisher leider ohne Ergebnis:
„In der Zwischenzeit bin ich auf eine andere Spur gekommen. Der Herr mit dem karierten Veston, der das Interview führt, ist vermutlich ein Mitarbeiter des Institutes für Photographie, das in dieser Zeit unter Leitung von Professor John Eggert stand. Er ist nämlich auf verschiedenen Fotos auf e-pics aus dem Jahr 1949 vom Kongress für Photographie in Zürich, organisiert vom Institut, ebenfalls abgebildet (zB PI_49-X-0007, PI_49-X-0038, PI_49-X-0174, PI_49-X-0234). Unter den Handschriften und Autographen der ETH-Bibliothek Nr 37 unter John Eggert findet sich bei Manuskripten Hs764a beim Jahr 1951 unter Eintrag 35 und 36 ein Hinweis auf Publikationen über Pioniere der Fotografie in der Schweiz und Deutschland. Diese ETH internen Angaben dürften am schnellsten zur Eingrenzung oder sogar zur Lösung ihrer Frage führen. Vielleicht ist die Zeitschrift camera in der Bibliothek auch vorhanden.“
Resultate:
– Die Hs-Akten haben leider nichts ergeben
– Camera Jg. 1949 enthält einen Bericht zur Konferenz auf den Seiten 252-253, jedoch ohne Bilder.
Auf dem Schild in Bild Pl_51-X-0023 steht „Antiquitäten“.
Leider bin ich erst heute im 2020 auf diesen Beitrag gestossen. Der unbekannte Mann auf dem Bild ist Marcel Taeschler, mein Grossvater. Die junge Dame ist seine Tochter Renata, meine Tante (auch gestorben). Die Räumlichkeiten sind kein Museum, sondern sein Atelier neben dem Wohnhaus. Etwas später Kommentar aber vielleicht immer noch interessant 🙂
Sehr geehrte Frau Broger
Es ist nie zu spät in einem Bildarchiv! Haben Sie herzlichen Dank für die Informationen. Gerne werden wir die Bilder entsprechend ergänzen.
Beste Grüsse, Nicole Graf