Spiegelverkehrte Bilder und 3D-Gebäude

Lesezeit: 5 Min.

Spiegelverkehrte Bilder

Beim Versuch ein Bild zu georeferenzieren, bemerkt man schnell, ob das Bild richtig aufgeschaltet wurde, oder ob es von der falschen Seite digitalisiert wurde. Ist ein Bild spiegelverkehrt, ist eine Georeferenzierung unmöglich. Mit der Funktion Ein Problem melden (unterhalb des Bildes) kann ein solches Bild ganz einfach gemeldet werden.

Auswahl Ein Problem melden (Screenshot)

Seit der Lancierung von sMapshot konnten so bereits über 240 Bilder korrigiert werden. Damit nicht mehrere Teilnehmer ein Bild als spiegelverkehrt melden, wird es temporär von der Plattform genommen. Das Bild wird vom Team des Bildarchivs gedreht und auch auf e-Pics ausgetauscht – dies geschieht meistens innerhalb von zwei Tagen. Die korrekte Version ist danach jedoch noch nicht auf sMapshot verfügbar. Die Bilder werden gesammelt und einmal im Monat auf der Plattform ausgetauscht und erneut publiziert.

Was tun, wenn die 3D-Gebäude im Weg sind?

Mit der Zürich-Kampagne sind viele Stadt-Bilder nur schwer zu georeferenzieren, da die 3D-Gebäude das Setzen der Punkte erschweren – denn die Gebäude können nicht als Punkte ausgewählt werden. Folglich ist die Auswahl für Punktepaare am Boden (in der Landschaft) in solchen Fällen eher beschränkt, da möglichst auch Punkte im Hintergrund gewählt werden sollen. An dieser Stelle ein Beispiel für ein solches Bild:

Comet Photo AG: Zürich, Umbau Bahnhofbrücke/Central, 1950 (Com_M01-0193A-0008, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000249699) oder in sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/map/?imageId=95735

Und so sieht die gelungene Georeferenzierung mit den Punktepaaren von Sigi Heggli aus:

Georeferenzierung mit 3D-Gebäude (Screenshot)

Punkte 5, 6 und 7 können unmöglich in dieser Ansicht gewählt worden sein, denn sobald ein 3D-Gebäude als Punkt ausgewählt wird, erscheint eine Fehlermeldung. Für solche Fälle gibt es eine einfache Lösung: 3D-Gebäude ausschalten (rechts oben):

Georeferenzierung ohne 3D-Gebäude (Screenshot)

Zu beachten ist jedoch weiterhin, dass die Punkte möglichst an den Ecken der Gebäude und nicht mittendrin gewählt werden.

Nachtrag Sigi Heggli (23.11.2018): Zahlreiche Fotos des Baugeschichtlichen Archivs der Stadt Zürich, speziell ältere, wurden von hohen Gebäuden wie zB Kirchtürmen oder Dächern von Verwaltungsgebäuden aufgenommen. Bei der Perspektivberechnung kommt der Aufnahmepunkt sehr oft innerhalb der Gebäude zu liegen und damit kann man die 3D-Darstellung vergessen. Die Empfehlung 3D-Gebäude ausschalten ist nur die halbe Wahrheit. Ein grosses Problem in dichtbebauten Gebieten und bei relativ flachem Blickwinkel ist die Notwendigkeit der Wahl von Punkten auf gewachsenem Boden. Mit der 3D-Sicht ist praktisch das ganze Gebiet gelb und es gibt somit keine Punkte zur Perspektivberechnung.

Wie bin ich nun in solchen Fällen vorgegangen? Es war relativ schnell klar von welchen Gebäuden aus die Aufnahme erfolgte. Ich wählte jeweils einen Aufnahmepunkt leicht seitlich und etwas erhöht versetzt. Damit konnte ich die 3D-Darstellung der Gebäude verwenden und auch die mögliche Sicht auf Bodenpunkte in den engen Gassen beurteilen. Falls notwendig erhöhte ich die Höhe des Aufnahmepunktes um direkt mindestens 6 Aufnahmepunkte mit dieser Sicht auswählen zu können (typisch Bodenpunkte des ETH-Hauptgebäudes) und lies mir das Resultat der Berechnung anzeigen (nun oft mit der abgedeckten Ansicht). Diesen Prozess wiederholte ich, bis das Ergebnis befriedigend war. Für die Betrachtung müssen die Gebäude aber ausgeschaltet werden.

Bildauswahl der aktuellen Kampagne

Die Zürich-Kampagne ist bald abgeschlossen! Nur noch wenige Bilder sind zu georeferenzieren. Seit dem letzten Blogpost über die Kampagne vor zwei Wochen wurde fleissig weitergearbeitet und nun sind bereits 98% der Bilder bearbeitet. Hier folgt nun ein kleine Auswahl von Bildern, welche in den letzten zwei Wochen erledigt werden konnten.

Zürich, Limmattal, Bodensee, georeferenziert durch: Anton Heer

Swissar Photo AG: Zürich, Limmattal, Bodensee, 24.09.1967 (Com_F62-00300, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000023327) oder in sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/map/?imageId=97341

Zürich, Kreis 7, Doldertal, georeferenziert durch: wdst

Comet Photo AG: Zürich, Kreis 7, Doldertal, 15.03.1988 (Com_FC24-8007-0010, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000036924) oder in sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/map/?imageId=97491

Auto-Sternfahrt, Drive in Centre Oerlikon, georeferenziert durch: Urs Witmer

Comet Photo AG: Auto-Sternfahrt, Drive in Centre Oerlikon, 05.09.1964 (Com_F64-03874, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000263569) oder in sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/map/?imageId=96022

Zürich, Opernhaus, georeferenziert durch: Hans Zumbühl

Swissair Photo AG: Zürich, Opernhaus, 24.05.1976 (LBS_L1-769277, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000344199) oder in sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/map/?imageId=95934

Zürich, Hardturmviadukt SBB, Brücke, georeferenziert durch: librez

Comet Photo AG: Zürich, Hardturmviadukt SBB, Brücke, 05.08.1981 (Com_F81-46878, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000022829) oder in sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/map/?imageId=95693

Zürich, Baustelle Universität Zürich-Irchel, georeferenziert durch: Beat Bucheli

Comet Photo AG: Zürich, Baustelle Universität Zürich-Irchel, 05/1979 (Com_FC24-8000-0457, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000036128) oder in sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/map/?imageId=95809

Wie können Sie mitmachen?

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Neu online gestellte Bilder werden in der Kategorie Neue Bilder präsentiert. Diese finden Sie auf der Bilddatenbank in der linken Menüführung unter Kategorien. Im Moment gibt es vier Unterkategorien: Ansichten und PostkartenComet-ReportagenLuftbilder und Swissair. Wir werden die neuen Bilder jeweils rund einen Monat in der Kategorie stehen lassen.

Falls Sie selber Bilder recherchieren möchten, aber nicht wissen wie, schauen Sie sich unser Videotutorial an.

Falls Sie mehr an Georeferenzierung von Bildern interessiert sind, besuchen Sie unsere neue Plattform sMapshot! Die aktuelle Kampagne mit Bilder der Stadt Zürich läuft seit 2. November 2018.

Vollständige Bildinformationen

Walter Mittelhlzer: Zürich, Hochschulviertel der ETH Zürich, 1930 (Ans_03578-FL, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000020939) oder in sMapshot: https://smapshot.heig-vd.ch/map/?imageId=95588

 

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DOI Link: https://doi.org/10.35016/ethz-cs-7115-de

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