Camille Bamert war letzten Monat äusserst produktiv – leider war ihm mit 366 (!) bearbeiteten Bildern der erste Platz in der Monatsstatistik aber nicht vergönnt. Er ist auf Platz 3 hinter Sigi Heggli (597 Bilder) und Anton Heer (576 Bilder). Im Oktober 2022 erhielten wir mit 2’473 Kommentaren per E-Mail sehr viele Kommentare (diese Zahl enthält die Bildverbesserungen per sMapshot nicht), im Vergleich dazu der September mit 1’371 Kommentaren. Dieses Hoch ist dem Umstand geschuldet, dass wir am 4. Oktober einen sehr grossen Teilbestand der Stiftung Industriekultur von Hans-Peter Bärtschi (SIK_03), u. a. mit vielen Eisenbahnbildern, online gestellt und am 17. Oktober darüber berichtet haben (siehe Blogpost). Die Monatsstatistik zeigt unter anderem auch sehr schön, wie gut Sie, unsere Crowd, auf unsere Informationen per Blogpost reagieren. Sigi Heggli und Anton Heer sind denn auch schwerpunktmässig an SIK_03 am Bearbeiten.
Camille Bamerts Spezialität sind Bilder der Stadt Zürich, wir haben schon mehrfach berichtet. Aber nicht nur, wie die folgende vielfältige Auswahl seines Schaffens im Oktober 2022 zeigt. Beeindruckend sind seine breiten Interessen, sein breites Wissen und seine Recherchierfreudigkeit u. a. zu Stadtentwicklung, Architektur, Kultur, Sport, soziale Fragen oder Industriekultur. Wir haben aus der grossen Menge an bearbeiteten Bildern stellvertretend 22 Bilder ausgewählt.
Beim ersten Bild ergänzt Camille Bamert die Datierung 12.09.1963 und die genaue Adresse der EMPA in Dübendorf: Ueberlandstrasse 129.
Die Datierung sowie eine genaue Beschreibung des Anlasses von Schauspieler Fernandel liefert Camille Bamert beim folgenden Bild: “Datierung 1955 unzutreffend. Verbesserung: 11/1954. Ergänzung zur Beschreibung: Am 03.11.1954 am Mittag traf Fernandel im Hauptbahnhof Zürich ein. Fahrt im Cabriolet durch die Bahnhofstrasse zum Hotel Baur au Lac. Am Abend 03.11.1954 zur Premiere des Films war Fernandel bei den Vorstellungen um 17 Uhr und 20:15 Uhr im Kino Apollo persönlich anwesend und erteilte Autogramme.”
Bleiben wir beim Showbiz und gehen zum Besuch von Jayne Mansfield in Zürich. Grund dafür war, gemäss Camille Bamert: “Anlass für den Besuch war der Film “Sirene in Blond” mit Jayne Mansfield. Der Film hatte am 19.10.1957 Premiere in Zürich, am 22.10.1957 trat Jayne Mansfield persönlich im Cinema Rex auf.”
Bei “Porgy and Bess” im Zürcher Hallenstadion ergänzt er die Aufführungsdaten: 03.06-09.06.1955, wegen grossem Andrang verlängert 10.06-12.06.1955.
Interessante Informationen, die Camille Bamert diesem Bild beigibt: “Kunsthalle Basel, Ausstellung Jean Tinguely, Gismo, 1960. Basel, Steinenberg 7, erste Gesamtausstellung von Jean Tinguely in der Schweiz, 22.01-27.02.1972, Werke seit 1954, 45 Plastiken und 20 Zeichnungen. Weitere Ausstellungsorte nach Basel: Hannover, Stockholm, Amsterdam.” Zum Vergleich der “schmale” Originaltitel ohne weitere Beschreibung vorher: “Tinguely-Ausstellung im Kunsthalle Basel”.
Ein anderer sozialer Event, die Jungfernfahrt Zürichsee-Motorschiff “Linth”, datiert und beschreibt Camille Bamert wie folgt: “Datierung 05.04.1952. Jungfernfahrt Zürichsee-Motorschiff “Linth”, Zürich, Steg beim Bürkliplatz. Besichtigung.”
Bleiben wir am Bürkliplatz. Die kürzlich gesuchte Computerschiff-Reportage (siehe Blogpost) konnte Camille Bamert auch “heimtun” und uns wichtige Kontextinformationen schicken: “Zürich, Bürkliplatz, Olivetti Computerschiff. Ausstellung 08.04-10.04.1986, Rund 40 PC-Fachhändler zeigten ihre PC-Anwendungen für Gewerbe, Industrie, Verwaltung und Schule. Olivetti demonstrierte ihre neusten PCs. In Vorträgen wurden Fachthemen behandelt.”
Dank seines Kommentars “Bahnhofstrasse 88. Architekt: Paolo Mariotta” haben wir den Titel des folgenden Bildes überarbeitet: “Zürich, Bahnhofstrasse 88, Schaufenster des Modehauses Feldpausch mit Werbung für die Douglas DC-6B”. Vorher: “Schaufenster DC-6 B bei Feldpausch Zürich”.
Bleiben wir bei den Einkaufsgeschäften in Zürich, genauer gesagt in Aussersihl, gleich hinter dem Stauffacher an der “Birmensdorferstrasse 20,” ist das “Discounthaus Eschenmoser, Fernsehgeräte”. Zum Vergleich auch hier der beschränkt aussagekräftige Originaltitel: “TVs in Laden”.
Auch beim nächsten Bild ist es wiederum interessant, was Camille Bamert an zusätzlichen Informationen liefern kann: “Regensdorf, Zentrum 2, Mövenpick Holiday Inn Kongresszentrum, Ausstellung und Konferenz über die kommerzielle und industrielle Nutzung des Weltalls, 19.06-21.06.1984. Organisation: Handelsabteilung der amerikanischen Botschaft zusammen mit der Schweizer-Amerikanischen Handelskammer.”
Gehen wir thematisch nun weiter zu Architektur und Siedlungs-/Stadtentwicklung, auch hier kann uns Camille Bamert helfen, und diese Hilfe beschränkt sich nicht nur auf die Stadt Zürich.
Zuerst gleich zwei Luftbilder zur Siedlich Atrium in Schwerzenbach.
Das erste Bild kommentiert Camille Bamert gleich zweimal: “Schwerzenbach, Siedlung Atrium 4.” und “Architekt Fred Kunz. Ein Atrium 4 Haus setzt sich aus vier zu einem Quadrat verbundenen Einfamilienhäusern zusammen. Beteiligte Strassen: In der Halden, Gartenweg, Hermikonstrasse.”
Beim Comet-Luftbild gab der Originaltitel mehr als nur den Ort her (wie beim ersteren Luftbild), sondern erwähnt auch den Namen der Siedlung.
Camille Bamert liefert die genaue Adresse sowie den Namen dieses Hochhauses: “Luzern-Schönbühl, Langensandstrasse 25. Gebäude auch bekannt als Hochhaus Schönbühl.”
Folgendes Luftbild führt uns ins Zürcher Industriequartier: “Zürich-Industriequartier, Hardturm-Viadukt der SBB im Bau, Käferbergtunnel. Links Mitte: Pfingstweidstrasse 103, Mitte: Pfingstweidstrasse 101, Hochhaus Migros Herdern.”
Der Hardturm-Viadukt wurde im selben Jahr auch noch in einer “Boden”-Reportage der Comet Photo AG dokumentiert. Camille Bamerts Ergänzungen zum folgenden Bild: “Zürich-Industriequartier, Hardturm-Viadukt. SBB Verbindungslinie Zürich-Altstetten/Zürich-Oerlikon, Mitte links Hintergrund: Pfingstweidstrasse 103, Mitte rechts Hintergrund: Pfingstweidstrasse 101, Hochhaus Migros Herdern, vgl. Com_F66-08945. Brückenbauer: Dialma Jakob Bänziger.”
Weiter hinein in den Stadtkreis 5 in die 1990er-Jahre zum bekannten “Zureich”: “Fabrikgebäude bei Klingenstrasse 4 mit Beschriftung ‘Zureich’.”
Eine weitere wichtige Ergänzung für die genauere Dokumentation des Zeitgeschehens liefert Camille Bamert beim folgenden Bild: “Datierung 15.03.1979. Zürich-Altstadt, Freigutstrasse 37, Sprengstoffanschlag auf Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft (IRGZ). Explosion 15.03.1979, 02:50 Uhr, Sachschaden ca. 10’000 Fr.”
Zum Abschluss dieses interessanten Überblicks noch ein paar Bilder aus Sport und Alltag in der Stadt Zürich. Das Stadion Letzigrund ist im Zentrum der folgenden zwei Bilder.
Dasselbe Spiel, eine dynamische Spielszene, noch mit einer Kleinbildkamera dokumentiert (oben war es eine 6×6-Mittelformatkamera).
Weiter geht’s an die Züspa nach Oerlikon. Auch hier datiert und kommentiert Camille Bamert: “Datierung 4/1977. Zürich-Oerlikon, Züspa-Hallen, Ausstellung Modexpo 1/77. Dritte Internationale Messe für Damenbekleidung, 03.-05.04.1977, 250 Aussteller.”
Beim Bussenverteilen konnte Camille Bamert die Bilder genau verorten, etwa hier mit “Zürich-Altstadt, Stadthausquai bei Stadthaus, Mitte: Grossmünster, Rathaus.”
Beim Titelbild ist der Kommentar von Camille Bamert ebenfalls ausführlich und sehr interessant und geben dem Bild ein ganz andere Informationsdichte: “Datierung 24.03.1977. Zürich-Wiedikon, Weststrasse 4/4a, Berufsfeuerwehr Zürich, neuartiges Sprungkissen im Test. Das Luftkissen stammt von einer amerikanischen Firma und wird hier unter der Bezeichnung “Sprung-Retter” vertrieben. Am Morgen wurden die Männer der Berufsfeuerwehr instruiert, am Nachmittag fanden die Tests statt. Die Presse und ca. 100 Zaungäste waren dabei. Auch Freiwillige wagten den Sprung.”
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Vollständige Bildinformationen
Krebs, Hans: Zürich-Wiedikon, Weststrasse 4/4a, Berufsfeuerwehr Zürich, Demonstration neues Feuerwehr Sprungkissen, 24.03.1977. Zürich, Reportage mit 40 Bildern (Auswahl digitalisiert, keine zusätzlichen Motive vorhanden) (Com_L26-0222-0002-0002, http://doi.org/10.3932/ethz-a-001257262)
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